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Die Geschichte von Lila und Lenù, zwei Freundinnen aus einem ärmlichen Viertel Neapels in den 60er Jahren, hat Millionen gepackt. Schon der erste Teil 'Meine geniale Freundin' war ein absoluter Überraschungserfolg.

Die Krimifans kennen den Italiener Andrea Camilleri natürlich als den Vater des sizilianischen Commissarios Montalbano. Aber Camilleri hat auch viele Bücher geschrieben, in denen es durchaus auch um anderes geht als nur Mord und Totschlag. hr1-Literaturfreund Stefan Sprang hat eine Neuerscheinung mitgebracht. Die heißt kurz und knapp „Frauen“. Um was für „Frauen“ geht es denn?

Das Jahr ist noch jung, aber was die Buchveröffentlichungen angeht, da jagt schon ein Höhepunkt den anderen. Frisch in den Buchläden ist ein Bestseller aus den USA. Der kommt von Kulturautor T.C. Boyle. Stefan Sprang hat „Terranauten“ gelesen.

Keiner kann in die Zukunft schauen. Aber über sie zu spekulieren und sich auszumalen, was dann alles toller und besser wird, das macht irgendwie jeder. Aber alle können auf die Vergangenheit blicken. Wie aber, wenn die in der Zukunft dereinst mal auf uns heute zurückblicken? Diese Frage hat sich auch der Bestseller-Autor und Talkmaster Roger Willemsen gestellt. Vor fast einem Jahr ist Willemsen sehr plötzlich an Krebs gestorben (7.2.2016). Soeben ist sein Buch erschienen. Es heißt: „Wer wir waren. Eine Zukunftsrede“ und ist gerade auch als kleines, feines Hörbuch rausgekommen, gelesen von Christian Brückner - absolut zu empfehlen, findet hr1-Redakteurin Bettina Emmerich

„Sie ist eine der besten Kriminalautorinnen der Welt“ - das sagen Krimi-Experten über die irische Schriftstellerin Tana French. In ihren Roman gehen jeweils verschiedene Ermittler der Dubliner Mordkommission auf Verbrecherjagd. Bei uns kommt morgen „Gefrorener Schrei“ in die Buchläden. Und das wird garantiert wieder ein Bestseller.

„Pompeji“ von Alberto Angelo ist eine spannende Reise durch die Antike. Detailliert und leidenschaftlich erleben wir mit den wenigen Überlebenden die letzten Tage Pompejis und lernen auch noch jede Menge dabei. Ein faszinierendes Buch und ein tolles Geschenk.

Die vier Geschwister Melody, Bea, Leo und Jack Plumb stecken bis über beide Ohren in Schulden. Ihre Geldsorgen hoffen sie mit dem Erbe ihres Vater los zu werden. Doch dann kommt alles ganz anders.

Der deutsche Expolizist Eckart wird vom US-Heeresnachrichtendienst angesetzt, den brutalen SS-Mann Wagner festzunehmen. Dieser will mit allen Getreuen nach Südamerika flüchten. An seiner Seite hat Eckart den schlagkräftigen Spezialagenten Vanuzzi. Der bekommt eigentlich ein mehr als mysteriöse Rolle. Es gibt absolut überraschende Wendungen in der Geschichte.

Mit der Twilight-Serie ist Stephenie Meyer weltberühmt geworden. Jetzt startet die Autorin mit ihrem neuen Roman "Die Spezialisten" komplett neu durch.

"Die junge Trudy ist schwanger, will sich aber von ihrem Mann trennen. Der ist ein leicht verstrahlter, aber erfolgloser Gedichte-Schreiber. Dafür hat er einen Bruder. Der ist zwar ziemlich schlicht drauf, aber Trudy hat mit dem Macho ein Verhältnis. Beide wollen den Vater des Kindes umbringen. Ein großartiger Roman.

Auf den ersten Blick ist die Konstellation einfach. Ein Paar reist im Winter in ein einsames Ferienhaus in den Bergen. Sie ist Schauspielerin. Er ist ein Autor, der dringend ein neues Drehbuch fertig kriegen muss für die Fortsetzung eine Supererfolgskinokomödie. Und dann gibt es noch ein Töchterchen, vier Jahre alt. Es passieren sehr schnell unheimliche Dinge. Zum Beispiel sieht der Erzähler im Fenster das Spiegelbild des Zimmers, in dem er arbeitet. Komisch nur: Er selber fehlt in dieser Spiegelung. Oder: Der Mann sieht Fotos an der Wand, die schon kurz darauf verschwunden sind. Klar, dass er sich fragt, ob er nicht langsam aber sicher verrückt wird. So entwickelt sich dann eine Spirale der Angst und des ganz subtilen Horrors.

Wo kommen eigentlich meine Vorfahren her, wo und wie haben sie gelebt. Solche Fragen stellt sich eigentlich fast jeder einmal. Gibt es Charaktereigenschaften, die schon Ururururgroßmütter oder - Väter hatten und die jetzt bei mir wieder da sind? Erika Swyler, eine New Yorker Künstlerin hat aus dieser Frage einen spannenden Thriller-Familienroman gemacht. „Das Geheimnis der Schwimmerin“ gibt’s jetzt auch als Hörbuch, gelesen von Sascha Rothermund - unbedingt zu empfehlen, sagt hr1 Redakteurin Bettina Emmerich

Einen typischen Marc Elsberg: diesmal mit einem Gedankenspiel in der Genetik. Der Tod des Außenministers ruft eine Taskforce des weißen Hauses auf den Plan. Jessica und ihr Team sollen herausfinden, wer und vor allem was hinter dem Mord steckt. Zeitgleich verschwindet in Boston die Hochbegabte, erst 15jährige Jill spurlos von der Eliteuniversität MIT. Die Mitarbeiter eines internationalen Chemiekonzerns entdecken plötzlich Nutzpflanzen und -tiere, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. In Tansania schießt plötzlich prächtiger Mais in die Höhe, in Brasilien Baumwolle und in Indien werden Superziegen geboren. Und Helen entscheidet sich mit ihrem Mann Greg ihrem ungeboren Kind, den bestmögli-chen Genpool mitzugeben.

Der Humor. „Muttermale“ könnte auch ein Film von Woody Allen sein. Otto ist so eine typische Allen-Figur. Ein Mensch, der nur das Beste will, dabei aber gerne zur tragischen Gestalt wird. Aber immer mit Selbstironie. Motto: Ich habe zwar keinen Sex mehr, aber auch noch keine tödliche Krankheit. Die besagten Muttermale sind nämlich kein Krebs. Also freut sich Otto so richtig: „Was für eine glückliche Übergangsphase im Leben“, findet er. Klar, es geht um die Familie, um die sensible Verbindung Mutter-Sohn. Und das große Thema: Die Liebe in allen Formen. Grünberg zeigt da wunderbar, wie und wo überall sich Liebe entwickeln kann zwischen Menschen. Und wie eben auch Fürsorge, das Sich-Kümmern eine wichtige Form der Liebe ist.

„Letzte Freunde“ ist der dritte Roman über ein englisches Liebespaar der inzwischen schon 88jährigen Erfolgsautorin Autorin Jane Gardam. Der erste erzählt die Geschichte aus seiner Sicht: „Ein tadelloser Mann“, der zweite heißt „Eine treue Frau“ und schildert ihren Blick auf diese Beziehung. Beide sind längst Weltbestseller des Jahres 2016. In „Letzte Freunde“ kommt schließlich der Liebhaber zu Wort - und das ist voller Überraschungen. Das Hörbuch wird gelesen von Felix von Manteuffel - ein absoluter Hin- hörer, findet hr1- Redakteurin Bettina Emmerich.

Die Autorin hat einen vielschichtigen Psychothriller geschrieben, in dem es um Kindesentführung, Missbrauch und ein schreckliches Familiengeheimnis geht. Der 11jährige Sander verschwindet nachts spurlos im Wald und sein Freund wird tot aufgefunden. 6 Jahre vergehen. Eine belastende Zeit, in der Sanders Familie daran zerbricht. Und plötzlich taucht er wieder auf.

Nelly Delacourt ist 25 Jahre alt, studiert Philosophie in Paris, ist hoffnungslos in ihren Professor verknallt und schreibt ihre Masterarbeit über Dromologie. Das ist eine Theorie, die sich mit der Geschwindigkeit in der Gesellschaft beschäftigt - wörtlich übersetzt: die Lehre des Laufs. Und Nelly lebt genau das: Sie lässt sich mit allem Zeit und wartet auf Zeichen, die ihr den Weg im Leben weisen. Und so kommt es, dass sich der Professor in eine andere verliebt - weil Nelly nicht in die Puschen kommt, ihm ihre Liebe zu gestehen. Der Autor schafft eine durch und durch romantische Atmosphäre - die von Paris bis nach Venedig trägt. Man kann gar nicht anders, als Nelly sofort ins Herz zu schließen und mit ihr zu leiden und zu lieben und auf Zeichen zu warten. Nicolas Barreau ist wieder ein wundervoller Liebesroman gelungen.

Elena Ferrante:"Meine geniale Freundin"

John Scoro, ein Alchemist aus dem 13. Jahrhundert, macht Gold mit Hilfe von Quecksilber und dem Stein der Weisen. Ein Teufelsgold, dessen Spur bis in die Gegenwart führt. Andreas Eschbach ist wieder ein Clou gelungen.

„Hotel Honolulu“ ist ein Episodenroman ohne durchgängige Handlung. Dafür gibt es umso mehr spannende und bewegende Ankedoten und Storys rund um das Personal und die vielen schrägen Gäste. Das geht auf, denn Theroux ist einer der besten Reiseschriftsteller der Welt und ein ein hervorragender Menschenkenner. Mit einer Mischung aus Witz und Tragik wird sein fiktives Hotel zu einem funkelnden Spiegel des Lebens mit allen Leiden und Leidenschaften -Motto: „Die Wände sprachen, die Zimmer bebten.“ Das verdient fünf Sterne.