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Podcast des Zentrums für Gender Studies und femini
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Podcast des Zentrums für Gender Studies und femini

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Podcastfeed der Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung Marburg. Hier veröffentlichen wir verschiedene Veranstaltungen und Aufnahmen die im Rahmen des Zentrums entstanden sind.

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RV-01-17 Ilse Lenz – Vom neuen Antifeminismus zum Antigenderismus? Diskurse und Akteure

Ilse Lenz (Soziologie, Ruhr-Universität Bochum) Weitere Informationen: Heute ist ‚Gender‘ zum umstrittenen Terrain geworden. Für FeministInnen und Geschlechterforschung weist es auf die soziale Konstruktion von Geschlecht und damit auf die sozialen Ursachen von Ungleichheiten hin. Rechtspopulistische AntigenderistInnen sprechen pauschal von Gendergaga, Ideologie oder Unwissenschaftlichkeit und wollen Genderpolitik und Geschlechterforschung abschaffen. Wer steht dahinter und wie und warum wird gerade ‚Gender‘ angegriffen? Biographie: Prof. em. Dr. Ilse Lenz, Soziologie der Sozialen Ungleichheit und Geschlechterforschung, Ruhr-Universität Bochum, ein Kind. Forschungsschwerpunkte: Frauenbewegungen in globaler Perspektive, kompexe soziale Ungleichheit, Geschlecht und Migration. Literatur: Scheele, Sebastian: Von Antifeminismus zu ‚Anti-Genderismus‘? Eine diskursive Verschiebung und ihre Hintergründe. Keynote auf der Tagung „Gegner*innenaufklärung – Informationen und Analysen zu Anti-Feminismus“, Gunda-Werner Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin 31.05.2016 Sabine Hark, Paula-Irene Villa (Hg.) (2015): Anti-Genderismus. Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. Bielefeld: Transcript. Eszter Kováts, Maari Põim (Hg.) (2015): Gender as symbolic glue. The position and role of conservative and far right parties in the anti-gender mobilisations in Europe. Budapest.>>…Link Quelle Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Vorstellung von llse Lenz Ralf Dahrendorf Hinrich Rosenbrock Volker Weiß Andreas Kemper Carsten Wippermann Sabine Hark Paula-Irene Villa Andrea Pet?
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GL-01-17: Londa Schiebinger – Gendered Innovations in Medicine and Natural Science

Londa Schiebingers wissenschaftshistorische Analysen beschäftigen sich seit den 1980er Jahren intensiv mit Machtstrukturen, die die naturwissenschaftliche Forschung seit der frühen Neuzeit beeinflusst haben. So prüft Schiebinger die Rolle der Frau in der Wissenschaft (u.a. The Mind Has No Sex?: Women in the Origins of Modern Sciences, 1989; dt. Schöne Geister: Frauen in den Anfängen der modernen Wissenschaft) ebenso wie die Praktiken kolonialer Naturforscher, die ihre europäischen Vorstellungen von biologischem Geschlecht auf Pflanzen- und Tierwelten übertrugen (u.a. Nature’s Body: Gender in the Making of Modern Science, 1993). Weiterhin diskutiert sie, wie die frühe Botanik, die am Sklavenhandel und der Kolonisierung der indigenen karibischen Bevölkerung partizipierte, sich manches botanisches und medizinisches Wissen aneignete, anderes aber ignorierte und somit zerstörte (u.a. Plants and Empire: Colonial Bioprospecting in the Atlantic World, 2004, und Secret Cures of Slaves: People, Plants, and Medicine in the Eighteenth-Century Atlantic World, 2017. Die Biologie als akademische Disziplin, die beschreibt, ordnet, aber auch immer nach den Vorstellungen des Zeitgeistes interpretiert, steht ist also im besonderen Fokus von Schiebingers Arbeit. Mit historisch geschärftem Blick schaut Schiebingers aktuelle Arbeit auf die heutige Forschung in den sogenannten harten Wissenschaften und der Medizin. Als Direktorin des gemeinsamen Projektes der EU und der USA Gendered Innovations in Science, Health & Medicine, Engineering, and Environment Project unterstützt sie innovative Forschung, die die Kategorien sex und gender als signifikante Variablen einbezieht. In ihrer Gender Lecture in Marburg wird Schiebinger diese Arbeit vorstellen und sich im Besonderen der Geschlechterdifferenz in Medizin und den Naturwissenschaften widmen. Mit einem Fokus auf Stammzellenforschung, Big-Data-Analyse und Tierforschung werden Forschungspraktiken analysiert und Lösungsansätze präsentiert, die zu weniger gesundheitlichen Risiken und zu mehr sozialer Gleichheit durch gegenderte Wissenschaft in Medizin und den Naturwissenschaften führen sollen. Quelle Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Londa Schiebinger
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RV-09-17 Kathrin Ganz – Antifeminismus in digitalen Öffentlichkeiten

Antifeminismus in digitalen Öffentlichkeiten Kathrin Ganz, Politikwissenschaft, Arbeitsgruppe Arbeit – Gender – Technik, Technische Universität Hamburg Weitere Informationen: Antifeminismus in digitalen Öffentlichkeiten ist ein virulentes Problem. Von antifeministischen Argumentationen über Hate-Speech bis hin zu organisiertem Cyberharassment nehmen netzbasierter Antifeminismus sowie das damit verwandte Gendertrolling verschiedene Erscheinungsformen an. Der Vortrag beschäftigt sich mit den spezifischen Dynamiken und Akteur_innen antifeministischer Kommunikation in digitalen Öffentlichkeiten, und fragt danach, wie unterschiedliche (netz-)politische Handlungsansätze und Gegenstrategien zu bewerten sind. Biographie: Kathrin Ganz ist Politikwissenschaftlerin. In ihrer Dissertation „Die Netzbewegung. Subjektpositionen im politischen Diskurs der Digitalen Gesellschaft“ beschäftigt sie sich aus hegemonietheoretischer und intersektionaler Perspektive mit netzpolitischem Aktivismus in Deutschland. Derzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe Arbeit–Gender–Technik an der TU Hamburg. Ihre thematischen Schwerpunkte sind Netzpolitik, soziale Bewegungen und gesellschaftspolitische Fragen der Digitalisierung. Als Redakteurin des Open Gender Journal beschäftigt sie sich darüber hinaus mit Open-Access in den Gender Studies Literatur: Ganz, Kathrin; Meßmer, Anna-Katharina (2015): Anti-Genderismus im Internet: Digitale Öffentlichkeiten als Labor eines neuen Kulturkampfes, in: Hark, Sabine/Villa, Paula-Irene (Hg.): Anti-Genderismus. Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. Bielefeld: transcript, 59-79. Hentschel, Gitti; Schmidt, Francesca (2014): Regulierung gewaltvoller Online-Kommunikation. Perspektiven feministischer Netzpolitik auf gewaltvolle Kommunikation im Internet, in: Femina Politica 23/2, S. 83-95. Mantilla, Karla (2013): Gendertrolling: Misogyny Adapts to New Media, in: Feminist Studies 39/2, S. 563-570. Quelle Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Kathrin Ganz Anna Katharina Meßmer Jörg Meibauer Jennifer Eickelmann Danielle Citron Stine Eckert Karla Mantilla Sylvia Pritsch Sarah Banet-Weiser Kate Miltner Roxane Gay
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RV-07-17 Marion Näser-Lather – Gender Studies: Unwissenschaftlich, ideologisch, quasireligiös? Marginalisierungs-...

Gender Studies: Unwissenschaftlich, ideologisch, quasireligiös? Marginalisierungs- und Stigmatisierungsdiskurse in der Scientific Community. Marion Näser-Lather, Europäische Ethnologie, Marburg Weitere Informationen: Gender Studies werden von Kolleginnen anderer Fachrichtungen zuweilen als unwissenschaftlich diffamiert und in ihrer Daseinsberechtigung hinterfragt. Anhand von Diskursbeispielen aus Publikationen des Evolutionsbiologen Ulrich Kutschera, der Soziologin Gabriele Kuby und Aussagen anderer Wissenschaftlerinnen wird skizziert, welche Argumentationsfiguren gegen das Fach in Anschlag gebracht werden und ob beziehungsweise welche Unterschiede diesbezüglich zwischen Natur- und Geisteswissenschaftler*innen bestehen. Biographie: Marion Näser-Lather studierte Europäische Ethnologie, Philosophie, Völkerkunde, Soziologie, Neuere Deutsche Literatur und Alte Geschichte. 2010 promovierte sie zum Thema „Soldatenfamilien“. Nach Stationen als Postdoc in Paderborn am interdisziplinären Graduiertenkolleg „Automatismen“ und einem Gastaufenthalt an der Universität Innsbruck forscht sie momentan am Institut für Europäische Ethnologie/Kulturforschung der Philipps-Universität Marburg an ihrem Habilitationsprojekt zur italienischen Frauenbewegung „Se Non Ora Quando“. Zu ihren Forschungsinteressen zählen die Gender Studies, die Bewegungsforschung, Digital Humanities und Critical Military Studies Literatur: Hark, Sabine/Villa, Paula Irene: „Eine Frage an und für unsere Zeit“. Verstörende Gender Studies und symptomatische Missverständnis. In: Sabine Hark, Paula-Irene Villa (Hg.) Anti-Genderismus. Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. Bielefeld 2015, S. 15-40.Quelle Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Marion Näser-Lather Nina Degele Judith Butler Malin Ah-King Ilse Lenz Arnold Gehlen
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RV-08-17 Denise Bergold-Caldwell & Barbara Grubner – Ethnisierung der Geschlechterverhältnisse. Antifeminismus...

Ethnisierung der Geschlechterverhältnisse. Antifeminismus, Sexismus und Rassismus nach Köln Denise Bergold-Caldwell, Erziehungswissenschaft, Marburg, Barbara Grubner, plurivers. Netzwerk feministische Bildung und Pluralität, Wien Weitere Informationen: Seit den jüngeren Fluchtbewegungen nach Europa und insbesondere seit den sexualisierten Übergriffen in der Kölner Silvesternacht 2015/16 ist eine Neuartikulation der Geschlechterverhältnisse in der gesellschaftspolitischen Debatte zu beobachten: Geschlechterungleichheit und Sexismus werden dabei immer stärker als Probleme „kulturell Anderer“ (besonders muslimischer Personen) gefasst und in einen Gegensatz zu europäisch-westlichen Selbstbeschreibungen der vermeintlich verwirklichten Geschlechtergleichheit und sexuellen Freiheit gebracht. Der Vortrag thematisiert die gesellschaftliche Spaltung, die hier entlang nationaler, ethnischer und kultureller Grenzsetzungen entsteht und deren neuralgische Punkte Geschlechter- und Sexualitätsvorstellungen sind. Er fragt danach, auf welche Weise in diesen Debatten eine neue Version der Verschränkung von Antifeminismus, Sexismus und Rassismus zum Ausdruck kommt und wie die Narrative von Sexualität, Geschlecht, Kultur und Freiheit darin verhandelt werden. Biographie: Barbara Grubner, Dr.in phil, ist Kultur und Sozialanthropologin und war von 2012 bis März 2017 wissenschaftliche Geschäftsführerin des Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Universität Marburg. Sie ist langjährige Lehrbeauftragte feministischer Theorie und Gender Studies und Mitbegründerin von plurivers. Netzwerk feministische Bildung und Pluralität. Aktuelle Publikation: „Freiheit, Pluralität und politische Urteilskraft. Überlegungen zu feministischer Bündnispolitik jenseits der vergeschlechtlichten Kulturdebatte der Gegenwart.“ In: Barbara Grubner, Carmen Birkle und Annette Henninger: „Feminismus und Freiheit. Geschlechterkritische Neuaneignungen eines umkämpften Begriffs.“ Sulzbach/Taunus: Ulrike Helmer Verlag, 2016. Denise Bergold-Caldwell promoviert im Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität Marburg (PUM) zum Thema (Arbeitstitel) »Schwarze Weiblichkeiten – Subjektivierung als vergeschlechtlichte Rassifizierung und Strategien der Ent-Unterwerfung«. Sie ist neben ihrer Arbeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PUM und als Anti-Diskriminierungstrainerin tätig. Letzte Veröffentlichungen: Schwarzer und postkolonialer Feminismus – oder vom Gebrauch der Freiheit als Ent-Unterwerfung. In: Grubner, Barbara; Birkle, Carmen und Henninger, Annette: Feminismus und Freiheit. Geschlechterkritische Neuaneignung eines umkämpften Begriffs. Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach i. Taunus 2016 Always placed as the other. Rassialisierende Anrufungen als traumatische Dimension im Kontext Schule. Mit Bettina Wuttig und Jasmin Scholle. In: Jäckle, Monika; Wuttig, Bettina; Fuchs, Christian (Hrsg.): Handbuch TraumaPädagogik und Schule. Bielefeld. I.E. Literatur: Dietze, Gabriele (2016): Das ‚Ereignis‘ Köln. In: Femina Politica 25 (1). 93–102. Butler, Judith (2008): Sexual politics, torture, and secular time. In: The British Journal of Sociology 2008 Volume 59 Issue 1, 1-23.Quelle Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Barbara Grubner Denise Bergold-Caldwell Gabriele Dietze Susan Moller Okin Michel Foucault Ann Laura Stola Sabine Hark Christina Clemm Isabell Lorey Audre Lorde Gayatri Chakravorty Spivak Hannah Arendt Linda Zerilli
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RV-06-17 Anna Lena Oldemeier – Besorgte Eltern und Co. – Diskurse um sexuelle Aufklärung und vermeintliche ‚Fr...

Besorgte Eltern und Co. – Diskurse um sexuelle Aufklärung und vermeintliche ‚Frühsexualisierung‘ Anna Lena Oldemeier, Erziehungswissenschaft, Marburg Weitere Informationen: Bereits seit 2013 stößt das Vorhaben, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in bundesdeutschen Lehrplänen zu verankern, immer wieder auf Widerstand. Politische Bündnisse wie die ‚Demo für alle‘ oder ‚Besorgte Eltern‘ positionieren sich gegen ‚Gender-Ideologie‘ und ‚Frühsexualisierung‘ im Schulunterricht, z.B. nach der Novellierung des hessischen Lehrplans für Sexualerziehung im Sommer 2016. Innerhalb des Vortrags sollen die Argumentationen der Gegner_innen genauer beleuchtet werden. Welchen Logiken folgt die Ablehnung der Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt als Bildungsziel? In welchem Zusammenhang steht sie mit aktuellen antifeministischen Diskursen? Biographie: Oldemeier, Anna Lena: B.A. und M.A. Bildungs- und Erziehungswissenschaft an der Uni Marburg, unter anderem mit den Schwerpunkten Sozialpädagogik und geschlechtersensible Pädagogik. Seit Februar 2016 Wissenschaftliche Hilfskraft am Zentrum für Gender Studies. Außerdem freiberuflich in der Jugendbildungsarbeit tätig, z.B. im Bereich antisexistische Bildung. Literatur: Scheele, Sebastian (2016 ): Von Antifeminismus zu ‚Anti-Genderismus‘? Eine diskursive Verschiebung und ihre Hintergründe. Keynote auf der Tagung „Gegner*innenaufklärung – Informationen und Analysen zu Anti-Feminismus“, Gunda-Werner Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin 31.05.2016. Schmincke, Imke (2015): Das Kind als Chiffre politischer Auseinandersetzungen am Beispiel neuer konservativer Protestbewegungen in Frankreich und Deutschland. In: Hark, Sabine/ Villa, Paula-Irene: Anti-Genderismus. Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. Transcript Verlag, Bielefeld. Quelle Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Sebastian Scheele Imke Schmincke Anja Henningsen Stefan Timmermanns Elisabeth Tuider
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RV-04-17 Regina Ammicht Quinn – Hat Religion ein Geschlecht? Eine umstrittene Analysekategorie und ihre Auswirkungen

Hat Religion ein Geschlecht? Eine umstrittene Analysekategorie und ihre Auswirkungen Regina Ammicht Quinn, Ethik, Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften, Eberhard Karls Universität, Tübingen Weitere Informationen: Im christlich-religiösen Kontext, insbesondere in katholischen Kontexten, ist „Gender“ ein Angst- und Schimpfwort. Warum aber ist dies so? Der Vortrag wird der Frage nachgehen, welche „Grammatik“ der Geschlechter im Christentum historisch entworfen wurde, wie sie bis heute weiter wirkt und warum „Gender“ vor allem von den Vertretern der Institution mit großer Aufregung und einem guten Anteil an Dämonisierung diskutiert wird. Zugleich stellt diese breite und unordentliche christliche Gender-Geschichte Ressourcen zur Verfügung, die für heutige Debatten relevant gemacht werden können. Biographie: Regina Ammicht Quinn studierte Katholische Theologie und Germanistik, promovierte mit einer Arbeit zur Theodizeefrage und habilitierte über „Körper, Religion und Sexualität. Theologische Reflexionen zur Ethik der Geschlechter“ (Mainz (Grünewald), 3. Aufl., 2004). Nach der Verweigerung des sogenannten „nihil obstat“ darf sie nicht im Fach Katholischen Theologie lehren. Sie ist Professorin für Ethik und leitet das Internationale Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen. Literatur: Regina Ammicht Quinn (2016): Gender – Aufregung um eine Analysekategorie. In: Stimmen der Zeit 9 (2016), S. 600-610. Regina Ammicht Quinn (2016): (Un)Ordnungen und Konversionen: Trans*, Gender, Religion und Moral. In: Gerhard Schreiber (ed.): Transsexualität in Theologie und Neurowissenschaften. Ergebnisse, Kontroversen, Perspektiven. Berlin/Boston: de Gruyter, S. 441-459 Quelle Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Regina Ammicht Quinn Mary Douglas
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RV-03-17 Ursula Birsl – Antifeminismus in der radikalen und extremen Rechten

Antifeminismus in der radikalen und extremen Rechten Ursula Birsl, Politikwissenschaft Marburg Weitere Informationen: In der radikalen und extremen Rechten werden zwei große Bedrohungen für die „westliche Welt“ ausgemacht: „der“ Islam und der Feminismus. Der Antifeminismus in der Rechten ist nicht neu, jedoch wird er zunehmend aggressiver vorgetragen. Auch der Rechtsterrorist Anders Breivik, der am 22. Juli 2011 in Oslo und auf der Insel Utøya 77 Menschen ermordete, legitimierte sein Attentat u.a. mit der feministischen Bedrohung der europäischen Kultur. Welche Varianten des Antifeminismus in der radikalen und extremen Rechten zu finden sind und warum dieser eine so wichtige Bedeutung in den Ideologemen einnimmt, ist Gegenstand der Vorlesung. Biographie: Dr. Ursula Birsl ist Diplom-Sozialwirtin und Professorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Demokratieforschung an der Philipps-Universität Marburg. Neben der (international vergleichenden) Demokratie- und Migrationsforschung beschäftigt sie sich seit mehr als 25 Jahren mit dem Verhältnis von „Rechtextremismus und Gender“, zu dem aktuell zwei Forschungsprojekte in ihrem Fachgebiet durchgeführt werden, die von der DFG und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert werden. Literatur: Birsl, Ursula (2016): Rechtsextremismusforschung reloaded – neue Erkenntnisse, neue Forschungsfelder und alte Forschungsdesiderate, in: Neue Politische Literatur, H. 2: 251-276 Birsl, Ursula/Pallinger, Ina (2015): Die Nicht-Wahrgenommenen: Frauen und extrem rechte Gewalt, in: Zoche, Peter/Kaufmann, Stefan/Arnold, Harald (Hrsg.): Sichere Zeiten? Gesellschaftliche Dimensionen der Sicherheitsforschung, Münster: Lit Verlag: 307-327. Birsl, Ursula (Hrsg.) (2011): Rechtsextremismus und Gender, Opladen: Verlag Barbara Budrich. Quelle Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Ursula Birsl Renate Bitzan Ingrid Kurz-Scherf Helga Grebing Friedrich August von Hayek Albert Scherr Eva Kreisky Birgit Rommelspacher
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RV-02-17 Susanne Maurer – ‚Die Antifeministen‘ (1902) oder: Lest nach bei Hedwig (Dohm)!

„Die Antifeministen“ (1902) oder: Lest nach bei Hedwig (Dohm)! Susanne Maurer, Erziehungswissenschaft, Marburg Weitere Informationen: Der Vortrag erinnert an frühe Auseinandersetzungen um Antifeminismus, wie sie etwa in den Schriften der streitbaren Denkerin Hedwig Dohm, einer Pionierin des ‚radikalen Flügels‘ der bürgerlichen Frauenbewegung im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, zu finden sind. Scharfsinnig und mit gehörigem Witz führt Hedwig Dohm die Argumente der „Antifeministen“ vor – und zwar im doppelten Sinne des Wortes. Seltsam, wie vertraut die Argumente der Frauenemanzipationsgegner_innen aus vergangenen Jahrhunderten uns heute (noch) erscheinen … Die Texte von Hedwig Dohm werden bezogen auf die historische Forschung zu Strömungen, Organisationen und Akteursgruppen des „Antifeminismus“ um 1900. Biographie: Susanne Maurer, Professorin für Erziehungswissenschaft/Sozialpädagogik am FB 21, forscht u.a. zu Geschichte und Gegenwart von Frauenbewegungen sowie zum Verhältnis „Bildung und Soziale Bewegung“. Mitbegründerin eines feministischen Archivprojektes in Tübingen und eines interdisziplinären Netzwerkes historisch arbeitender Frauen*, seit 2004 engagiert im Marburger Genderzentrum. Interessiert an Bewegungen der Kritik, insbesondere auch im Generationenverhältnis Literatur: Hedwig Dohm, Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung, > 1902 (digital verfügbar) Planert, Ute: Antifeminismus im Kaiserreich Diskurs, soziale Formation und politische Mentalität, Göttingen 1998 (digital verfügbar) Quelle Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz. Referenzen: Susanne Maurer Hedwig Dohm Ute Planert Simone de Beauvoir
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RV-08-16 Dunja Mohr – ‘There are hardly any women in Science Fiction’: Mrs. Brown’s Journey to Utopia and the...

Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Dunja Mohr Virginia Woolf Thomas More Darko Suvin Plato Louis-Sébastien Mercier Karl Marx Friedrich Engels Edward Bellamy William Morris Samuel Butler) H.G. Wells Christine de Pizan Mary Wollstonecraft Margaret Fuller Mary E. Bradley Lane Charlotte Perkins Gilman Frances Bartkowski Jules Verne Mary Shelly Hugo Gernsback John W. Campbell Jr. Philip K. Dick Frederik Pohl Cyril M. Kornbluth Anne Carroll Moore Leigh Brackett Alice Sheldon Murray Leinster Jack Finney Philip José Farmer Parley Joseph Cooper Joana Russ Ursula Le Guin Judith Moffet Joan Slonczewski Sheri S. Tepper Pamela Sargent John Stuart Mill Anthony Burgess Aldous Huxley George Orwell Katharine Burdekin Ayn Rand Angela Carter Doris Lessing Monique Wittig Suzette Haden Elgin Sally Miller Gearhart Marge Piercy Octavia E. Butler Samuel R. Delany Nalo Hopkinson Raffaella Baccolini Tom Moylan Donna Haraway Will Kymlicka Elizabeth Kolbert Ursula Heise Rosi Braidotti
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RV-07-16 Tove Soiland – Der Umsturz des Ödipalen. Ein feministisches Dilemma

Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Tove Soiland Juliet Mitchell Jacque Lacan Sigmund Freud Joan Copjec Geneviève Fraisse Levi Strauss Slavoj Žižek Alenka Zupan?i? Mladen Dolar Judith Butler Luce Irigaray
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RV-06-16 Ann Wiesental – Care Revolution – Die Kunst, nicht dermaßen verwertet zu werden

Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Ann Wiesental Karl Marx Mascha Madörin
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RV-05-16 Angela Standhartinger – Wildniserfahrungen: Die Befreiung der Sklavin Hagar (Genesis 16 und 21) im feminis...

Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Angela Standhartinger Delores Williams Alice Walker Edmonia Lewis Brigitte Kahl Josephine Butler Phyllis Trible Martin Buber Rabanus Maurus Savrina J. Teubal Amy-Jill Levine Tikva Frymer-Kensky Hibba Abugideiri Riffat Hassan Letty M. Russell
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RV-04-16 Andrea Fischer-Tahir – Freiheit durch Unabhängigkeit? Streifzüge durch die politische Frauengeschichte K...

Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Andrea Fischer-Tahir Leyla Qasim Hero Ibrahim Ahmed Hapsa Xani-î Seîx Marif-î Naqîp Wazira Jalal Ronak Faraj Raheem Khandan Muhammad Jaza Schluwa Sama Vian Dakhil
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RV-03-16 Anke Ortlepp – Black Lives Matter: Gewalt, Geschlecht und Bürgerrechte in den USA

Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Anke Ortlepp Manfred Berg Michelle Alexander
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RV-02-16 Matti Traußneck – Die Marseillaise in Port-au-Prince

Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen Matti Traußneck Kaiama L. Glover Michel-Rolph Trouillot Toni Morrison Gayatri Chakravorty Spivak Jacques Derrida Orlando Patterson Georg Wilhelm Friedrich Hegel Susan Buck-Morss
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RV-01-16 Susanne Maurer – Frauenbewegung und Revolution

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GL-01-1516: Linda Zerilli – Feministische Kritik als eine politische Praxis der Freiheit

Die Perspektive Mit ihrer Perspektive eines „freiheitsbezogenen Feminismus“ hat Zerilli in den letzten Jahren eine neue Sichtweise auf feministische Politik vorgeschlagen. Für ihre Überlegungen, in welchem Sinn sich Feminismus oder Feminismen als großes Freiheitsprojekt verstehen ließen, orientiert sie sich an Hannah Arendts Verständnis des Politischen und rückt das „politische Streitgespräch“ und die „Macht des Neubeginnens“ ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Versuchung liegt nahe, in wichtigen von Zerillis jüngsten Werken ein großes Plädoyer auszumachen, mit Arendts Geleit feministische Urteilskraft auszubilden. Der Vortrag In ihrem Vortrag zu Freiheit und feministischer Praxis wird sich Zerilli folgenden Fragen widmen: Was verstehen wir unter der Idee einer kritischen feministischen Theorie? Wie kann feministische Kritik zu ihren Wurzeln in die politische Praxis der Freiheit zurückkehren ohne sich wieder in die bekannten Probleme der Theorie/Praxis Thematik zu verstricken? Wie kann sie „Bilder des neu Denkbaren“ schaffen? Kann Kritik die Freiheit als eine Welt-erzeugende und Welt-bildende Macht des Feminismus wahrnehmen und vorantreiben? Zur Person Linda Zerilli ist derzeit Professorin für Politikwissenschaften an der University of Chicago und Direktorin des „Center for the Study of Gender and Sexuality“. Zu Ihren bekanntesten Publikationen gehört „Signifying Woman“ (Ithaca, NY: Cornell University Press, 1994) und „Feminism and the Abyss of Freedom“ (Chicago: University of Chicago Press, 2005). Das Spektrum ihrer Publikationen reicht von Themen der feministischen Ideengeschichte über Demokratietheorie und Sprachpolitik zu Ästhetik und europäischer Philosophiegeschichte. Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Hannah Arendt Michel Foucault Immanuel Kant Judith Butler Jürgen Habermas Reinhart Koselleck Platon Seyla Benhabib Herbert Marcuse Cornelius Castoriadis
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GL-01-1415: Rosi Braidotti – Posthuman Feminist Theory

Im aktuellen Wintersemester findet die Gender Lecture mit der international bedeutenden Philosophin und Gendertheoretikerin Prof.in Rosi Braidotti statt. In Ihrem Gastvortrag am 20. Januar 2015 wird sie über ihr neues Buch „The Posthuman“ (2013) / „Posthumanismus. Leben jenseits des Menschen“ (2014) sprechen. Der Vortrag ist in englischer Sprache. Abstract zum Vortrag: This lecture will address the so-called ‚post-human‘ turn in contemporary feminist theory in the light of three main considerations: firstly the shifting perception and understanding of ‚the human‘ in the Life sciences. Secondly the effects of globalization as a system that functions by instilling process of ‚timeless time‘ and perverse, multiple time-lines. Thirdly, the impact of wars and conflicts in contemporary governmentality and the new forms of discrimination they engender on a planetary scale. Last but not least, the lecture examines the implications of this historical context for progressive, affirmative politics in general and gender issues in particular. Kurzbio: Rosi Braidotti is Distinguished University Professor at Utrecht University and founding Director of the Centre for the Humanities in Utrecht since 2007. Her research and writing engages feminist philosophy and cultural studies. Her most recent books are: The Posthuman, Polity Press: Cambridge, 2013; Nomadic Theory. The Portable Rosi Braidotti, Columbia University Press: New York, 2011(b); Nomadic Subjects: Embodiment and Sexual Difference in Contemporary Feminist Theory, Columbia University Press: New York, 2011(a) [second ed.]. She was awarded an Honorary Degree in philosophy by the University of Helsinki in 2007 and by the Linköping University in 2013. Personal website: www.rosibraidotti.com Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen: Gilles Deleuze Félix Guattari Michel Foucault Rosi Braidotti Nick Bostrom Jürgen Habermas Edward Said Jacques Derrida Stuart Hall Jean-Paul Sartre Vandana Shiva Nelson Mandela Paul Gilroy Ulrich Beck Friedrich Nietzsche Karl Marx Sigmund Freud Charles Darwin Peter Galison Patricia MacCormack Shulamith Firestone Paul Rabinow Roberto Esposito Nikolas Rose Antonio Negri Melinda Cooper Jussi Parikka Adam Philips Baruch Spinoza Gayatri Chakravorty Spivak René Descartes Genevieve Lloyd Georg Wilhelm Friedrich Hegel Louis Althusser Simone de Beauvoir Pierre Macherey Guy Debord Roland Barthes Maurizio Lazzarato Étienne Balibar Henri Bergson Luce Irigaray Stacy Alaimo Jack Halberstam
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Theodora Becker: Die (un)kontrollierte Frau. Prostitution und staatliche Überwachung im 19. Jahrhundert und heute

Das ambivalente Verhältnis der bürgerlichen Gesellschaft zur Prostitution lässt sich auf die Frage zuspitzen, warum und inwiefern die Prostitution in ihr nicht als Arbeit gilt, während sie zugleich doch nichts anderes sein kann als Erwerbsarbeit. Die Floskel, Prostitution sei „kein Beruf wie jeder andere“, wird auch in der gegenwärtigen Debatte um das neue Gesetz zur Regulierung der Prostitution immer wieder verwendet. Mit ihr wird legitimiert, dass es für die Prostitution andere Regeln brauche als für andere Erwerbstätigkeiten. Im Zentrum der Debatte steht dabei heute der angebliche „Schutz“ von (migrantischen) Prostituierten vor Ausbeutung und Zwang, was sich auch in der Benennung des neuen Gesetzes als „Prostituiertenschutzgesetz“ widerspiegelt. Der wohlmeinende Titel verdeckt die Tatsache, dass das Gesetz, dessen erklärtes Ziel es ist, „die in der Prostitution Tätigen besser zu schützen“ und „ihr Selbstbestimmungsrecht zu stärken“, in erster Linie repressive und bürokratische Maßnahmen enthält, die darauf zielen, das Ausmaß der Prostitution zu verringern und das Gewerbe einer umfassenden staatlichen Überwachung zu unterwerfen: von einer Registrierungspflicht für Sexarbeiterinnen über eine Kondompflicht im Sexgewerbe bis zu strikten Auflagen für sämtliche Arten von „Prostitutionsstätten“. Das Gesetz steht damit in einer Kontinuität mit der staatlichen Regulierung der Prostitution in der bürgerlichen Gesellschaft seit etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts, die stets davon ausging, dass die Prostitution in ordnungspolitischer, hygienischer, sittlicher, strafrechtlicher und geschlechterpolitischer Hinsicht ein gesellschaftliches Problem darstellt, dem mit repressiven Maßnahmen gegen Prostituierte und Bordellbetreiber (bzw. „Zuhälter“) zu begegnen sei. Dabei lässt sich ein Wechselspiel zwischen Überwachung und Verdrängung, Regulierung und Verbot der Prostitution feststellen, was sowohl die ambivalente gesellschaftliche Haltung zur Prostitution (zwischen notwendiger Einrichtung und gesellschaftlichem Übel) ebenso wie das Scheitern der staatlichen Maßnahmen in Bezug auf die Kontrolle der Prostitution zeigt. Das staatliche Handeln hatte dabei vier zentrale Ziele in Bezug auf die Prostitution: Erstens ihre Eindämmung und Einhegung, um ihre „entsittlichenden“ Wirkungen auf die Gesellschaft so gering wie möglich zu halten; zweitens eine (polizeiliche) Kontrolle der Prostitution, um die mit ihr angeblich notwendig einhergehende Kriminalität zu bekämpfen und Schwarzarbeit, Irregularität und Informalität der Branche zu mindern: der Kampf gegen das „Milieu“; drittens gesundheitspolitische Maßnahmen, die verhindern sollen, dass durch die Risiken des wechselnden (öffentlichen) Geschlechtsverkehrs die „Volksgesundheit“ beeinträchtigt wird; sowie viertens der „Schutz“ der Prostituierten vor Ausbeutung, Gewalt und Zwang. Auch wenn nun in der öffentlichen Debatte der letztere Aspekt in den Vordergrund gerückt wird, so ist doch der Schutz des „öffentlichen Anstandes“ noch immer Teil der Gesetzgebung zur Prostitution, ebenso wie die strafrechtliche Regulierung. Eine konsequente Entkriminalisierung und Legalisierung sind nicht in Sicht. Der Vortrag beleuchtet vor diesem Hintergrund das neue Gesetz und die Auswirkungen, die es haben könnte, sowie die Veränderungen und Kontinuitäten der gesellschaftlichen Ansichten zur Prostitution unter dem Aspekt der Sexualmoral und des Begriffs von Arbeit. (Quelle des Textes) Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz Referenzen August Bebel – Der Sozialismus und die Frau Alfred Blaschko Siegfried Kracauer Anna Pappritz Cesare Lombroso Karl Kraus
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